VN vom 03.12.2014
Bregenz: „Senat der Wirtschaft“ lud zu Informations- und Diskussionsabend
An Klimaneutralität
hängt Lebensstandard
„Es wäre wie beim 30jährigen Krieg zwar nicht das Ende der Menschheit, aber durch Prozesse wie Kriege, Bürgerkriege und Völkerwanderungen wäre ein massiver Verlust an zivilisatorischer Qualität zu erwarten“. So warnte Prof. Franz Josef Radermacher bei seinem Vortrag „Klimaneutralität – Nutzen und Verpflichtung“ im Rahmen der Veranstaltung, zu der der „Senat der Wirtschaft“ in den Alten Landtagssaal der Hypo Vorarlberg in Bregenz lud. Für deren Vorstand Michael Grahammer ist die Reduzierung des für den Klimawandel verantwortlichen CO2-Ausstoßes ein durch die Nachwirkungen der Finanzkrise überlagertes Thema, „das aber unbedingt gelöst werden muss“. Die Ausführungen des ehemaligen Vizekanzlers Josef Riegler über die von ihm entwickelte ökosoziale Marktwirtschaft gaben ebenso eine gewisse Hoffnung darauf wie die Feststellung von Radermacher, dass sich zwölf bis 15 Milliarden Tonnen CO2 jährlich durch technische Innovationen einsparen ließen. Die wiederum lassen sich nur dann finanzieren, wenn es einen entsprechenden gesellschaftlichen Rückhalt gibt und drei finanzpolitische Grundvoraussetzungen erfüllt werden: Keine destruktive Spekulation und keine Steuerschlupflöcher mehr, dafür eine Abgabe auf Kapitaltransfers.